29er Training am Gardasee

Vom 29.10. bis 02.11.2018 fand nochmal ein 29er Traininglager in Campione del Garda statt.

Justin fuhr am Samstag, direkt nach dem er nochmal beim Seglerverein Leipzig war, mit seinem Trainer Tommy mit dem ICE nach Rosenheim. Dort blieben sie bis Sonntag und sammelten dann nachmittags noch ein paar andere Segler ein und fuhren zum Gardasee.

Dafür mussten sie jedoch über den Brenner, dort war durch tagelangen Regen und etwas Sturm ein Erdrutsch abgegangen, so dass sie statt 21:30 Uhr erst um 03:00 Uhr am Montag Morgen in Campione ankamen. Dafür bekamen sie einen „Freifahrtschein“, um den Frühsport vorm Frühstück am Montag zu „schwänzen“. Nach dem Frühstück um 8 Uhr wurden die Boote aufgebaut. Justin segelte in diesem Trainingslager zusammen mit Marin Messer vom Bayrischen Yacht Club das Boot der 29er KV. Da Marin noch ganz neu im 29er ist, segelte Justin mit bei den Einsteigern und diente auch z.B. beim Trockentraining als Vorführer für die Schritte, die man als Vorschoter auf dem 29er bei Wenden und Halsen machen muss.

Es wurden die Crews auch ganz „Wild“ durchgetauscht. Dadurch, dass die ganze Woche über sehr viel Wind war und am Anfang sogar Sturm fuhr Justin auch als Vorschoter auf dem Motorboot mit raus, um im Notfall für die noch unerfahrenen Einsteiger einspringen zu können.

Durch den Sturm, der quasi ganz Italien in den Katastrophenzustand versetzte und durch den in Italien 9 Menschen starben, viel der Strom am Montag Abend aus und kam erst Dienstag Mittag wieder. Auch wenn der Sturm etwas abgeflaut und das Wetter segelbar wurde, konnte Dienstag Vormittag nicht gesegelt werden, weil die Motorboote für die Coaches nicht ins Wasser gekrant werden konnten. In der Tat merkte man am Montag Nachmittag durchaus, weshalb die Segler ihre Boote am Gardasee an im Boden liegenden Ketten fest gurteten. Die 29er lernten regelrecht fliegen, zwei 29er die sogar fest verzurrt waren flogen einige Meter übers Gelände und erlitten leichte Schäden. Auch den ein oder anderen 49er legte es an Land um. Das wichtigste jedoch ist, dass den Seglern nichts passiert ist und es bei leichten Materialschäden wie einer zerfetzten Persenning blieb, zumindest vorerst. Dadurch, dass die ganze Woche über viel Wind war und es sich bei der Gruppe um eine Einsteigergruppe handelte, war der Materialverschleiß recht hoch. Die Bilanz zeigte, dass 2 Großsegel geflickt werden mussten, bei einem war die Tasche der Cunningham auf beiden Seiten komplett zerrissen und bei dem anderen das Unterliek, also die Unterkante des Segels und die untere Bahn zerissen. Es wurden dieverse Focks beschädigt, so dass auch hier das große Segelflicken in das Training integriert werden konnte. Aber auch viel Theorie und Videoanalyse fand ihren Platz. Im Vordergrund stand jedoch wie immer das Segeln, wobei wetterbedingt nicht soviel gesegelt werden konnte. Dafür konnte niemand etwas und so gab es die ersten 2 Tage Intensivtraining, bei dem nur ein Boot auf dem Wasser war und sich der Coach vollkommen auf die eine Crew konzentrieren konnte. Nach einiger Zeit wurde durchgetauscht, so dass am Ende des Tages jede Crew mindestens einmal gesegelt war und 1:1 Betreuung hatte.

Nicht zu vergessen ist das Trockentraining an Land, denn erstens ist es wichtig, um gerade am Anfang die Schritte und Bewegungsabläufe an Bord zu lernen und zweitens konnte so gut die Zeit überbrückt werden, in der nicht gesegelt wurde.

Ein normaler Tag am Gardasee sah für die Segler wie folgt aus:

Um 7 Uhr mussten alle am Haupteingang des Hostels stehen zum Frühsport, dann, nach dem Frühsport, gab es Frühstück und eine kurze Pause direkt gefolgt von einer kleinen Besprechung mit der Tagesplanung.

Gegen 9:30 Uhr fingen die Segler an Boote aufzubauen, meist jedoch nicht alle Boote sondern nur 2 oder 3 von 4 damit auf dem Wasser durchgetauscht werden konnte. Um das Boote aufbauen effizienter zu machen, zogen sich die beiden Crews, die als erstes rausfuhren um, während die anderen beiden Crews die beiden Boote aufbauten mit denen gesegelt werden sollte, sodass man um 10 auslaufen konnte. Dann wurde etwa eine Stunde gesegelt und dann getauscht, gegen 12 / 12:30 ging es wieder in den Hafen zum Mittagessen, welches immer pünktlich auf dem Tisch stand. Danach hatten die Segler etwa eine Stunde Pause und fuhren gegen 14 oder 15 Uhr wieder raus mit dem gleichen Prozedere vom Vormittag. Nachdem abends, teilweise erst nach Sonnenuntergang, alle Boote wieder an Land waren, wurde entweder noch eine Sporteinheit im Gym oder eine Nachbesprechung mit entsprechender Videoanalyse durchgeführt. Dann folgte das Abendessen und je nach dem welche Gruppe vor dem Essen eine Sporteinheit oder Besprechung hatte wurde getauscht, also die Gruppe die vor dem Essen im Gym oder laufen war hatte dann Besprechung und Analyse und die andere hatte dann eine Sporteinheit.

Gegen 21 Uhr war der Tag meist beendet, um 22 Uhr ging es ins Bett, um am nächsten Tag wieder fit für den Frühsport zu sein.

Dass dieser Ablauf nicht immer eingehalten werden konnte lag am Wetter, jedoch wurden die ausgefallenen Segeleinheiten durch zusätzliche Theoriestunden, Segel flicken und Trockentraining ersetzt.

Das Trainingslager hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und war ein voller Erfolg, denn jeder konnte seine Qualitäten verfeinern und seine Schwächen verbessern.

Großer Dank geht raus an Trainer und Eltern ohne die dieses Training nicht hätte stattfinden können.
Fotos: Andreas Martin